SCHLATTER News

Wir halten Sie auf dem Laufenden

Klare Worte der BaFin-Chefs zur Rolle der Aufsicht

31. Dezember 2018

31.12.2018 – Anmerkung von Dr. Duncker zum aktuellen Interview mit BaFin-Chef Felix Hufeld

Herr Felix Hufeld – Chef der BaFin – hat vor wenigen Tagen im Interview mit Spiegel-Online mit erfreulich klaren Worten hervorgehoben: Gesetze können immer nur Mindeststandards definieren. Ein umfassender Schutz der Anleger vor allen denkbaren Risiken ist nicht möglich.


Dazu Herr Hufeld: „Natürlich muss man den Anleger schützen. Aber wie weit soll das gehen? Wollen wir künftig, dass eine staatliche Behörde Inhalte und Erfolgsaussichten eines Produktes kontrolliert? [….] Wenn Sie letztlich weg wollen von einer rein formalen Prüfung, reden Sie letztlich einem staatlich gelenkten Finanzsystem das Wort. […] Ich kenne kein westlich geprägtes Land, in dem es eine staatliche Inhalts- und Erfolgskontrolle von Finanzprodukten gibt.“ Und auch zur Kritik am provisionsgestützten Vertrieb findet der BaFin-Chef klare Worte: „Wer den Provisionsvertrieb als Hort des Bösen betrachtet und Honorarberater als die besseren Menschen, dem kann ich nur sagen: Träum weiter. Natürlich gibt es Exzesse. Dagegen gehen wir vor. Wir können Anleger aber nicht vor allem bewahren, sie müssen selbst Verantwortung übernehmen.“ Diese Ausführungen erinnern an die Worte seiner Amtsvorgängerin Frau Dr. Elke König aus dem Jahr 2014: „Wir können Verbraucher nicht in einen Kokon einspinnen und alle auch nur ansatzweise riskanten Angebote von ihnen fernhalten und verbieten.“ Wer privaten Anlegern generell das Recht nehme, ihr Geld in Risikoanlagen zu investieren, greife – so Frau Dr. König – unverhältnismäßig tief in ihre Privatautonomie ein und schade dem Wettbewerb. „Das sollten wir uns immer wieder vor Augen führen – auch wenn wir über die Regulierung des Grauen Kapitalmarktes diskutieren“.


Das vollständige Interview mit Spiegel-Online, veröffentlicht am 28.12.2018, finden Sie hier.